Der US-Bundesstaat Tennessee hat ein neues Gesetz erlassen. Dieses verbietet medizinische Verfahren, die eine frühzeitige Geschlechtsumwandlung fördern.
Konkret geht es um die Verabreichung von Pubertätsblockern zur Unterbrechung der Geschlechtsentwicklung sowie die Behandlung mit Sexualhormonen zur gegengeschlechtlichen Geschlechtsreifung.
Ebenfalls verboten sind chirurgische Eingriffe zur Sterilisation Minderjähriger, Brustamputationen und die «Entfernung eines ansonsten gesunden oder nicht erkrankten Körperteils oder Gewebes».
All dies ist in Tennessee ab dem 1. Juli strafbar. Wer dagegen verstösst, muss mit einer Geldstrafe von 25.000 Dollar rechnen.
Das US-Justizministerium fordert nun das Bezirksgericht von Middle Tennessee auf, das Gesetz als Verstoss gegen die Verfassung zu verbieten. Denn es zwinge Ärzte dazu, Transgender-Kindern die notwendige medizinische Versorgung zu verweigern.
Insgesamt beharren siebzehn republikanisch geführte Bundesstaaten darauf, dass der Schutz vor diesen irreparablen Eingriffen höher zu gewichten sei. Eine Studie kanadischer Forscher stützt diese Einschätzung.
Sie begleiteten 139 Jungen mit Geschlechtsdysphorie über mehrere Jahre. Dabei kamen sie zum Schluss, dass über 63 Prozent der untersuchten Knaben in ihrer Kindheit die Kriterien einer Geschlechtsidentitätsstörung erfüllten. Rund 88 Prozent der Befragten konnten sich ab dem Alter von 20 Jahren wieder mit ihrem Körper identifizieren.
Da stellt sich die Frage: An wen können sich umoperierte Jugendliche später wenden, wenn sie den staatlich garantierten Eingriff in ihren Körper bereuen?
Das Justizdepartement wird sicher eine diskriminierungsfreie Lösung parat haben.
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