Israelische Forensiker kommen zum Schluss, dass eine der am Donnerstag an Israel übergebenen Leichen nicht mit der Identität der betreffenden Geisel übereinstimmt.
Es handelt sich um Shiri Bibas, die 35-jährige Mutter, die am 7. Oktober 2023 mit ihren zwei Kleinkindern entführt worden ist. Sie sind alle laut Hamas-Angaben in Haft gestorben.
Das israelische Militär teilte mit, es habe die Familie Bibas darüber informiert, dass die Leichen der Jungen Ariel, 4, und Kfir, 10 Monate, identifiziert worden seien. Eine weitere Leiche, die Israel erhalten habe, gehöre jedoch nicht der Mutter der beiden, Shiri Bibas. Sie stimme auch nicht mit einer anderen Geisel überein.
In einem morbiden Spektakel hatte die Hamas am Donnerstag vier Leichen an Israel ausgehändigt. Im Gegenzug liess Israel 25 verurteilte palästinische Gefangene frei.
Die schwarzen Särge waren mit den Namen und Bildern der angeblichen Leichen versehen. Unter den vier Särgen war auch einer mit dem Namen Shiri Bibas.
Die Entführung der Familie Bibas sorgte für besondere Anteilnahme. Die beiden Kinder waren die jüngsten Geiseln, welche die Hamas entführt hatten. Mit ihrem Terrorakt hatten die Terroristen den Gaza-Krieg ausgelöst.
«Dies ist ein äusserst schwerwiegender Verstoss», erklärte das Militär zur falschen Identität der Leiche. «Wir fordern, dass die Hamas Shiri und alle unsere Geiseln zurückbringt», so das Militär. Die Hamas hat sich zur Stunde nicht zum Fall geäussert.
Mit dem «Leichenschwindel» provoziert die Hamas eine weitere Verschärfung des Konflikts.
Zur Todesursache der Bibas-Kinder äusserten sich israelische Forensiker wie folgt: «Nach Einschätzung professioneller Beamter, die sich auf die uns vorliegenden Informationen und die forensischen Ergebnisse des Identifizierungsprozesses stützt, wurden Ariel und Kfir Bibas im November 2023 von Terroristen in Gefangenschaft brutal ermordet.»
Die Hamas behauptet, die Familie sei bei einem Angriff der israelischen Armee gestorben.
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