Claudia Roth, 66, frischgebackene Kulturstaatsministerin, die Mutter Beimer der Grünen und Diversitäts-Liesl vom Dienst, will sich nicht mit dem golden schimmernden Kreuz auf der Kuppel des wiederaufgebauten Berliner Hohenzollernschlosses abfinden, in dem das Humboldt-Forum untergebracht ist.
Besonders schlimm: Die originalgetreue Inschrift, die Friedrich Wilhelm VI. von Preussen aus einigen Bibelversen zusammengesetzt hatte: «Es ist in keinem anderen Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, denn in dem Namen Jesu, zur Ehre Gottes des Vaters. Dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.»
So nicht!, ruft Frau Roth aus, einst Managerin der Anarcho-Band «Ton, Steine, Scherben»: «Wir müssen uns dringend darüber verständigen, wie das Humboldt-Forum zu einem Ort der Weltoffenheit werden kann.»
Nun sind die Brüder Alexander und Wilhelm von Humboldt geradezu idealtypische Vertreter der preussischen Weltoffenheit gewesen, denen die Wissenschaft über alles ging, aber heute ist der Begriff zur allerbilligsten Münze eines vermeintlich fortschrittlichen Bewusstseins geworden, das weder weiss, woher es kommt, noch, wohin es geht.
Stattdessen dominiert die geistige Kapitulation, eine rasende Selbstverleugnung, die vor lauter Begeisterung über das – im Übrigen gar nicht verstandene – Andere das Eigene vergisst.
Das Christentum ist, erst recht im gottverlassenen Berlin, keinen Pfifferling mehr wert, während orthodoxe Islamverbände artig hofiert werden. Der Clou dieser peinlichen Selbstaufgabe im Namen der Vielfalt: Weder die jüdische noch die islamische Glaubensgemeinschaft hat sich über das Kreuz beschwert.
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