2023 schreibt die Natur eine denkwürdige Geschichte, nämlich die Komödie um den kältesten Hitzesommer aller Zeiten. Dabei geht es um ein Phänomen, das Klimatologen in die Sinnkrise treibt und die Frage aufwirft, ob sich die Natur in unseren Breitengraden gerade einen kleinen Scherz erlaubt.
Was haben die Medien gewarnt mit düsteren Prognosen von Dürrekatastrophen, ausgetrockneten Flüssen und tödlicher Hitze! Doch was sich im Juli und August tatsächlich ereignet, irritiert selbst die grössten Skeptiker der Skeptiker: Zwar gab es im Juli eine Hitzewelle, doch diese war nach drei Tagen schon wieder vorbei. Ansonsten herrscht bisher kühle, nasse und windige Atmosphäre, die eher an einen garstigen Herbst erinnert.
Für Nicht-Klimatologen, die ihre Sommerkleider längst im Schrank verstaut haben, wird die Interpretation der Wetterfrösche zu einem immer grösseren Rätsel. Ist es eine von Klimaaktivisten entführte Messstation in einer Sauna, die ihnen diese Hitzewallungen beschert?
Wie auch immer. Das Drehbuch der Natur für diesen Sommer hat vielen Menschen die Augen für die Komplexität unseres Klimas geöffnet. Wer weiss, vielleicht wird der kälteste Hitzesommer aller Zeiten eines Tages zu einem Kapitel in den Lehrbüchern der Klimaforschung 2.0.
Im Moment gilt jedenfalls weiterhin Rudi Carrells Ohrwurm von 1975: «Wann wird’s mal wieder richtig Sommer, ein Sommer, wie er früher einmal war? Ja, mit Sonnenschein von Juni bis September, und nicht so nass und so sibirisch wie in diesem Jahr.»
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