Die Inflation im Euro-Raum liegt bei 9,1 Prozent, und der Euro fällt weiter gegenüber dem Dollar.
Da die US-amerikanische Zentralbank Fed die Zinsen entschlossen erhöht und der Europäischen Zentralbank durch die hohe Verschuldung der Euro-Südländer bei Zinserhöhungen die Hände gebunden sind, dürfte sich dieser Trend fortsetzen.
Was heisst das für den Schweizer Franken?
Hält die Schweizer Nationalbank den Franken gegenüber dem Euro stabil, dann importiert sie die hohe Inflation aus dem Euro-Raum. Lässt sie hingegen den Franken gegenüber dem Euro aufwerten, dann dämpft das die Inflation.
Eine Aufwertung des Franken macht die Exporte der Schweiz im Euro-Raum teurer. Industrie und Tourismus müssen um ihre Kunden bangen.
Aber die Importe werden gerechnet in Franken billiger. Das gilt insbesondere für Rohstoffe und Rohöl, deren Preise auf den Weltmärkten zuletzt stark gestiegen sind.
Auch der Druck, die Löhne zu erhöhen, fällt geringer aus.
Von den Kapitalzuflüssen, die der stabile Franken anzieht, profitieren die Schweizer Banken. Gleichzeitig müssen die exportorientierten Industrie-Unternehmen und der Tourismus die Kosten niedrig und die Produkte attraktiv halten. Die Schweizer Wirtschaft lernt mit dem starken Franken leben und bleibt fit.
Fazit: Da die Schweiz eng mit dem Euro-Raum verwoben ist, wird der Druck der importierten Inflation steigen.
Eine kontinuierliche Aufwertung des Franken könnte helfen, die Schweiz zu einer Insel der Stabilität in einem instabilen Europa zu machen.
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