Der Brexit-Initiant Nigel Farage von der rechtsbürgerlichen Reform Party sprach als Einziger vom Elefanten im Raum: «Warum kein Engländer?»
Er kommentierte mit dieser Frage die Berufung des deutschen Trainers Thomas Tuchel zum Coach des englischen Nationalteams.
Farage stand mit seinem Einwand fast allein. Die meisten anderen versuchten zumindest, sich möglichst weltoffen und tolerant gegenüber dem Deutschen zu zeigen. Das Boulevardblatt The Sun titelte gar ungelenk auf Deutsch «Fussball kommt nach Hause» in Anspielung auf Tuchels Erfolge als Chelsea-Manager.
Man braucht kein Prophet zu sein, um vorauszusehen, dass Farage mit seiner Trainerfrage richtig liegt. Schliesslich gehören zumindest beim Fussball Nationalismus und Patriotismus zusammen.
Tuchel verspricht den Engländern zwar die ersten internationalen Trophäen seit sechzig Jahren, die den geschundenen englischen Fussballerseelen zu gönnen wären. Doch sollten sie ausbleiben, wird der unnahbare Ausländer auf keinerlei Gnade hoffen dürfen.
Die verbreiteten antideutschen Ressentiments werden sich nicht mehr überspielen lassen. Es hat ja seine Gründe, weshalb sich Grossbritannien kürzlich von Europa verabschiedet hat.
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