Zehn Jahre lang war Kommunikationsprofi Peter Lauener Alain Bersets engster Vertrauter. Dann wurde er unvorsichtig.
Und das wurde ihm zum Verhängnis.
Denn durch einen Zufall stiess ein Ermittler des Bundes auf verdächtige Mails zwischen Ringier-Chef Marc Walder und dem damaligen Kommunikationschef des Innendepartements.
Die Bundesanwaltschaft (BA) ermittelt nun wegen Amtsgeheimnisverletzung gegen Lauener.
Doch nachdem das Bundesgericht entschieden hat, dass die BA den inzwischen versiegelten E-Mail-Verkehr für die Untersuchung nicht nutzen darf, dürfte es schwieriger werden, Peter Lauener wegen Amtsgeheimnisverletzung den Prozess zu machen.
Medienbeauftragte des Bundesrates sind dafür da, ihren Chef bengalisch zu beleuchten. Aber was zwischen dem Zeitungshaus Ringier und dem Departement des Innern während der Corona-Pandemie lief, das ging weit über das bekannte Mass hinaus.
Es war eine fast institutionelle Zusammenarbeit.
Und der Verdacht liegt nahe, dass Gesundheitsminister Alain Berset über einen einflussreichen Verlag und im Vorfeld von Entscheiden versucht hat, Druck auf andere Regierungsmitglieder auszuüben – mit dem Ziel, die Diskussion in die gewünschte Richtung zu lenken.
Das ist unkollegial.
Über die Klinge springen musste Bersets Informationschef, während der ehemalige SP-Bundesrat seit seinem Ausscheiden aus der Regierung weiter Karriere macht.
Der eigentliche Skandal bei den Corona-Leaks ist, dass ein Politiker, der sich über alle Regeln hinweggesetzt hat, Chef einer Organisation – des Europarates – geworden ist, die das moralische Gewissen Europas sein will.
Das macht diese Einrichtung nicht glaubwürdiger.
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