Dem damaligen beruflichen Umfeld von Bundesratskandidat Martin Pfister (Mitte) ist bekannt, dass dieser während seiner Tätigkeit bei der Firma Zuppiger & Partner über Bruno Zuppigers Erbschaftsbetrug Bescheid wusste. Der damalige SVP-Nationalrat zweigte von einer Erbschaft im Betrag von 265.000 Franken über 150.000 Franken als nicht gerechtfertigte Spesen ab und überwies 100.500 Franken auf sein persönliches Konto in Hinwil – statt wie von der Erblasserin verlangt die gesamte Summe an zwei gemeinnützige Institutionen zu überweisen.
Bundesratskandidat Martin Pfister hat auf konkrete Fragen über seine damalige Mitwisserschaft als Angestellter in Zuppigers Firma von 2005 bis 2008 gegenüber der Weltwoche nicht reagiert. Ebenso wenig beantwortet er Fragen über die damaligen überrissenen Rechnungen an den Küchen-Verband Schweiz, für den Pfister immerhin als stellvertretender Geschäftsführer amtete.
Die Weltwoche hat sich mit konkreten Fragen auch an den früheren Bundesrichter Heinz Aemisegger gewandt, der im Auftrag der Mitte-Partei die Bundesratskandidaten Markus Ritter und Martin Pfister auf allfällige Leichen im Keller befragen und sie auf Herz und Nieren prüfen musste.
Bundesrichter Aemisegger reagierte gegenüber der Weltwoche mit folgenden Zeilen: «Sie sind mit Fragen zur Bundesratskandidatur von Herrn Martin Pfister an mich gelangt. Ihre Nachricht ist mir heute Morgen auf dem Umweg über die Universität Luzern zugegangen. Ich ersuche Sie, sich mit Ihren Fragen direkt an Herrn Pfister zu wenden.»
Weder Kandidat Pfister noch «Untersuchungsrichter» Aemisegger noch die Mitte-Partei wollen sich also zur unappetitlichen Affäre äussern. Ganz nach dem berühmten Vorbild der drei Affen: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen.
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