Wüsste ich zuverlässig, wie sich der Benzinpreis entwickelt, könnte ich mit wenig Geld innerhalb kurzer Zeit Millionen verdienen.
Ich weiss es, wie alle anderen Leute auch, natürlich nicht.
Und trotzdem lohnt es sich, Überlegungen zur Benzin- und Dieselpreis-Entwicklung anzustellen und Erwartungen zu bilden.
Der Benzinpreis hängt, das ist trivial, von Nachfrage und Angebot ab: Millionen von Autofahrern, Hunderte von Ölanbietern, Raffinerien, Transportunternehmer, Tankstellen und der Staat bestimmen miteinander den Preis an der Tanksäule. (In der Schweiz belastet der Bund unverbleites Benzin mit rund 77, Dieselöl mit knapp 80 und Heizöl mit 0,3 Rappen pro Liter.)
Mineralölprodukte – Benzin, Diesel, Heizöl, Kerosin, Schmierstoffe, Medizin- und Kosmetikprodukte, Asphalt etc. – lassen sich nur in bestimmen Relationen aus Rohöl herstellen.
Steigt beispielsweise die Nachfrage nach Heizöl, wird Diesel, der im gleichen Produktionsprozess wie Heizöl hergestellt wird, relativ zum Benzinpreis billiger. (So entstehen keine ungeplanten Diesellager.)
Die Sache wird noch komplizierter, weil die Produkte untereinander und teilweise auch zu Erdgas, das im Moment besonders knapp ist, Substitute sind, die einander vor allem auch in Abhängigkeit der relativen Preise ersetzen.
Insgesamt dürften die Mineralölpreise im Verlauf des Winters bei Fortführung der Sanktionen deutlich höher liegen als im letzten Winter; auch eine rasche Erhöhung um 50 Prozent ist nicht auszuschliessen. Benzin hingegen dürfte im Verhältnis zu Diesel deutlich billiger bleiben als vor einem Jahr.
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