Wie sind die gestrigen Schrecken zu erklären? Was müssen die Eltern der ermordeten Kinder durchmachen? Worte sind dem Schrecken nicht gewachsen.
Schlimmer ist nur noch, dass das Entsetzliche offensichtlich politisiert werden wird.
Präsident Biden ist ein guter und einfühlsamer Politiker. Aber mit seiner Frage «Wann in Gottes Namen werden wir der Waffenlobby die Stirn bieten?» geht er an der Sache vorbei.
Obwohl diese Lobby gross ist und die Schrecken von Uvalde schockierend, gibt es doch eine grundlegende Wahrheit, die leicht vergessen wird: Waffenbesitzer sind keine gewalttätigen Menschen.
Es ist so einfach, in die Politik zu gehen und «Sonderinteressen» zu verunglimpfen. Aber die Leser können sicher sein, dass 99,99999 Prozent der Waffenbesitzer in den USA über die Geschehnisse in Texas ebenso erschüttert sind wie sie. Wenn Amerikaner, die Waffen besitzen, Waffengewalt mittels Abstimmung abschaffen könnten – das Ergebnis wäre einstimmig.
Es ist gut, daran zu erinnern, dass es in Uvalde nicht um Politik ging und auch nicht um Waffen. Es ging um Geisteskrankheit, denn kein zurechnungsfähiger Mensch würde tun, was der Amokläufer von gestern getan hat.
Hoffentlich wird diese Wahrheit gebührend gewürdigt, zusammen mit der Erkenntnis, wie schwierig es wäre, die Taten von Geisteskranken in einer auf Freiheit aufgebauten Gesellschaft zu unterbinden. Alles andere wäre unlogisch.
John Tamny ist Vizepräsident der libertären Lobby Freedom Works und Herausgeber von «Real Clear Markets» sowie Autor von «When Politicians Panicked».
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