Das Auswärtige Amt unter der Leitung des politischen Multitalents Annalena Baerbock lädt zum Tag der offenen Türe ein und verbreitet dazu ein extra produziertes Video auf seinen Social-Media-Kanälen.
Und wieder steht man staunend davor: Was diese Annalena alles kann! Nicht nur feministische Aussenpolitik, schicke Kleider und englische Redeklassiker. Nein, sie kann auch lustig.
Wer braucht da noch einen Satirekanal auf Twitter, wenn ihre Behörde das auch im Alleingang selbst schafft?
Gut, es ist etwas unfair, unzählige deutsche Komiker ihrer Arbeit zu berauben, die brauchen schliesslich auch ein Einkommen. Wir sehen also junge Menschen, die wie Teletubbies durch die Bilder hüpfen, wie mit Zauberhand Barrieren versenken, Türen öffnen und hinter manchem Glitzertuch Kollegen herbeizaubern und sogar die Hausherrin selbst. Da könnten sich selbst das grüne Bundestags-Jungtalent Emilia Fester oder die Gute-Laune-Schleuder Katharina Schulze aus Bayern noch eine Scheibe abschneiden.
Filmkunst at its best. In your face, Hollywood!
Das ist leider NICHT der Satirekanal von @ABaerbock sondern die offizielle Einladung zum Tag der offenen Tür im Auswärtigen Amt.
Wer braucht da noch Satire? pic.twitter.com/H2EImO6zGC— Birgit Kelle (@Birgit_Kelle) August 9, 2023
Nun wollen wir fairerweise voraussetzen, dass sich mit Hilfe unserer Steuergelder tatsächlich jemand in diesem Haus professionelle Gedanken gemacht hat, bevor er offenbar der Praktikanten-Mannschaft aus der hauseigenen Kindertagesstätte eine Handykamera in die Hand gedrückt hat mit dem Auftrag, macht doch mal ein lustiges Video und zeigt, was ihr bei eurem Hogwarts-Bachelor im Kampf gegen die dunklen Mächte alles gelernt habt.
Wahrscheinlich ist es also Teil einer perfiden verteidigungspolitischen Strategie: Die Aussenministerin weiss, dass Deutschland mit dieser Regierung, gepaart mit dem desaströsen Zustand der deutschen Bundeswehr, geopolitisch völlig wehrlos ist und wir verhindern müssen, dass uns jemand angreift. Ihre weltweiten Auftritte reichen vielleicht nicht ganz aus, um uns als nicht satisfaktionsfähig zu präsentieren. Wenn nun die weltweiten Auslandsgeheimdienste aber dieses Video ansehen, werden sie angesichts des infantilen Zustandes unserer Republik absolut überzeugt sein, dass Deutschland auf keiner Ebene eine Gefahr für irgendjemanden darstellt, und jeder hat die Geheimbotschaft sofort verstanden: «Keine Angst, wir wollen nur spielen.»
Die Kommentare auf weltwoche.ch dienen als Diskussionsplattform und sollen den offenen Meinungsaustausch unter den Lesern ermöglichen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in allen Kommentarspalten fair und sachlich debattiert wird. Scharfe, sachbezogene Kritik am Inhalt des Artikels oder wo angebracht an Beiträgen anderer Forumsteilnehmer ist erwünscht, solange sie höflich vorgetragen wird. Persönlichkeitsverletzende und diskriminierende Äusserungen hingegen verstossen gegen unsere Richtlinien. Sie werden ebenso gelöscht wie Kommentare, die eine sexistische, beleidigende oder anstössige Ausdrucksweise verwenden. Beiträge kommerzieller Natur werden nicht freigegeben. Zu verzichten ist grundsätzlich auch auf Kommentarserien (zwei oder mehrere Kommentare hintereinander um die Zeichenbeschränkung zu umgehen), wobei die Online-Redaktion mit Augenmass Ausnahmen zulassen kann.
Die Kommentarspalten sind artikelbezogen, die thematische Ausrichtung ist damit vorgegeben. Wir bitten Sie deshalb auf Beiträge zu verzichten, die nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben.
Das Nutzen der Kommentarfunktion bedeutet ein Einverständnis mit unseren Richtlinien.
Unzulässig sind Wortmeldungen, die
Als Medium, das der freien Meinungsäusserung verpflichtet ist, handhabt die Weltwoche Verlags AG die Veröffentlichung von Kommentaren liberal. Die Online-Redaktion behält sich jedoch vor, Kommentare nach eigenem Gutdünken und ohne Angabe von Gründen nicht freizugeben. Es besteht grundsätzlich kein Recht darauf, dass ein Kommentar veröffentlich wird. Weiter behält sich die Redaktion das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen.