Die britische Monarchie stellt in Australien das Staatsoberhaupt, ist aber unpopulär. Daran ändert der aktuelle Besuch des Königspaars Charles III. und seiner Gemahlin Queen Camilla nichts.
Zwar empfing der amtierende Premierminister, ein engagierter Republikaner, das Paar bei der Ankunft in Sydney pflichtgemäss. Aber die Ministerpräsidenten der sechs Teilstaaten wollen nichts mit dieser Monarchie zu tun haben und verweigern ein Treffen mit dem König.
Mit einem Staatsoberhaupt, das auf der anderen Seite der Welt zu Hause ist, lassen sich keine Wählersympathien gewinnen. Ziemlich falsch gedacht, denn es geht nicht um Meilen, sondern um Werte.
Australien ist wie die meisten westlichen Demokratien heute ein diverser Staat mit hohen Migrationsraten von Zuwanderern aus nichteuropäischen Staaten. Umso wichtiger sind die Werte, die die englische Monarchie verkörpert – Stabilität, parlamentarische Demokratie und vor allem Freiheit. Demokratische Errungenschaften also, die heute zentraler denn je sind.
Dass Werte wichtiger sind als Distanzen, haben religiöse Gemeinschaften längst erkannt und halten sich daran. Für die Katholiken in aller Welt ist Rom die spirituelle Orientierung genauso wie Mekka für die Muslime in Asien oder Afrika.
Weshalb sollen die Windsors als Garanten der westlich-freiheitlichen Tradition dann nicht Australien, Neuseeland oder Kanada formal repräsentieren? Würden sie wegfallen, wird eine multikulturelle Gesellschaft wie die australische ihren Kompass verlieren.
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