Israel gehört zu den wenigen Ländern, in denen Donald Trump ein positives Image geniesst. Einige Strassen oder Plätze sind sogar nach ihm benannt. Sie spiegeln die Anerkennung für die Politik von Trump wider, die als Unterstützung für Israel wahrgenommen wird.
Seit seinem zweiten Einzug ins Weisse Haus hat er im Nahen Osten allerhand bewegt. So spielte er eine entscheidende Rolle bei der Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln.
«Danke, Trump» steht auf Plakaten, die an Demonstrationen für die Freilassung der Geiseln mitgeführt werden, die noch in Gaza gefangen sind.
Nachdem Trump gesehen hatte, wie die Hamas ausgehungerte Geiseln nach sechzehn Monaten freiliess und wie sie die Särge eines israelischen Babys und eines Kleinkindes präsentierte, die am 7. Oktober 2023 von Radikal-Islamisten entführt und später ermordet worden waren, erklärte er, dass er Israel bei der Wiederaufnahme des Kampfes unterstützen würde, falls die in Gaza verbliebenen Geiseln nicht freigelassen würden.
Als Teil seiner Unterstützung für Israel hob Trump eine Verordnung aus der Biden-Ära auf, die sicherstellen sollte, dass amerikanische Verbündete keine von den USA hergestellten Waffen einsetzen, die sein Vorgänger zurückgehalten hatte.
Im Februar 2025 schlug er vor, dass die USA die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und die dortige Bevölkerung umsiedeln, um das Gebiet neu zu entwickeln. Dieser Vorschlag stiess international auf Kritik, teilweise auch in Israel.
Aber bei einer Mehrheit der Israeli stiess Trumps Gaz-a-Lago-Idee auf breite Zustimmung.
Trumps Beliebtheit in Israel beruht auch auf seiner Politik während der ersten Präsidentschaft. Er erwies sich während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 als äusserst pro-israelischer Präsident: In einer Umfrage kurz vor den US-Wahlen gaben fast zwei Drittel der Befragten an, dass Trump besser für die Interessen Israels sei als die damalige Vizepräsidentin Kamala Harris.
2017 anerkannte er Jerusalem als Hauptstadt Israels an und verlegte die US-Botschaft dorthin. Dies war ein bedeutender diplomatischer Erfolg für Israel. Frühere US-Präsidenten hatten diesen Schritt aus Rücksicht auf negative Auswirkungen bei Arabern vermieden.
In einer weiteren Entscheidung erkannte Trump die israelische Souveränität über die Golanhöhen an, ein strategisch wichtiges Gebiet, das Israel 1967 von Syrien erobert hatte. Trump vermittelte Normalisierungsabkommen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Marokko und Sudan. Diese Abkommen stärkten Israels diplomatische Position in der Region und wurden als historischer Erfolg gewertet.
Trump zog sich 2018 aus dem iranischen Atomabkommen (JCPOA) zurück und verhängte strenge Sanktionen gegen den Iran, um dessen regionalen Einfluss einzudämmen und Israels Sicherheitsinteressen zu stärken.
Eine abrupte Abkehr Trumps von Israel gilt als unwahrscheinlich. Denn 83 Prozent der Republikaner haben von Israel eine positive Meinung, bei den Demokraten sind es bloss 33 Prozent, ergab im Februar eine Gallup-Umfrage.
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