Schon lange ertrage ich den deutschen Corona-Polit-Zirkus nicht mehr. Die Regelungen werden immer absurder.
Und während wir über die Impfpflicht debattieren, liegt zwei Flugstunden von Berlin entfernt das Reich der Freiheit: London lockt maskenfrei und mit 0-G-Regel – trotz ähnlichen Fallzahlen wie in Deutschland.
Vergangenen Donnerstag sind in Grossbritannien zum zweiten Mal die meisten Corona-Einschränkungen gefallen – und ich? Sitze sogleich im erstmöglichen Flieger: Freitagmorgen, 6.50 Uhr.
Enttäuscht werde ich nicht: Während in Deutschland Gesundheitsminister Karl Lauterbach mal wieder Schreckensszenarien skizziert, herrscht in London ein Gefühl der Freiheit: Das Einkaufen ohne Maske im Supermarkt fühlt sich wie eine Zeitreise ins Jahr 2019 an. Grandios!
Beim Abendessen im maskenfreien Restaurant fragt mich eine Deutsche, die seit Jahren in England lebt: «Wieso gibt es in den deutschen Medien eigentlich nur hysterische Corona-Panikmache?» Ihre Eltern seien ängstlich. Sie selber habe in der englischen Presse von Anfang an immer verschiedene Meinungen gelesen.
Ihre Frage stimmt mich nachdenklich. Müssen wir Deutschen und insbesondere unsere Presselandschaft die Freiheit neu lieben lernen?
Mein London-Aufenthalt endet mit der Passagierkontrolle: ohne Maske.
Die Wartezeit am Flughafen verbringe ich: ohne Maske.
Das allein ist schon stark, aber besonders berührt mich der Respekt vor der freien Entscheidung des anderen. Manche tragen Maske, manche nicht. Beides ist hier völlig okay. Das wünsche ich mir auch für den Rest von Europa, vor allem für Deutschland.
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