Im Januar stellen die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) auf eine Arbeitswoche um, die am Montag beginnt und bis Freitagmittag dauert. Damit sind die Emirate das wahrscheinlich erste Land, in dem weniger als fünf Tage pro Woche gearbeitet wird.
Die verkürzte Arbeitszeit nehmen die Manager gerne in Kauf, denn ihre Büros können neu auch am Freitag geöffnet sein. Für das globale Wirtschaftszentrum Dubai ist das ein Gewinn, weil es mit den globalen Wirtschaftszentren auch am Freitag und damit länger als bisher in Kontakt sein kann. Auf diese Weise hoffen die Scheichs in den Emiraten, ihre Position als einer der weltweit führenden Wirtschafts-Hubs weiter auszubauen.
Was den Saudis nicht passt: Denn einen Modernisierungsschub strebt auch der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman an. Er will das Königreich nicht nur voranbringen, sondern Dubai als Magnet für Investoren und Geschäftsleute überholen. Weil der Freitag in Dubai künftig ein normaler Werktag ist, an dem wie in den USA gearbeitet wird, sehen sich die Saudis, wo der Freitag in den Moscheen verbracht wird, im Geschäft mit dem Westen gegenüber der Konkurrenz in Dubai im Nachteil.
In den Emiraten sorgt der neue Rhythmus der Wochentage vor allem innenpolitisch für Zoff. Fromme Bürger verdonnern ihn als eine Entheiligung des Freitags, ihres traditionellen Ruhe- und Gebetstages. Weil sie am Freitag erst in der zweiten Tageshälfte in die Moschee gehen können, sehen sie die islamische Identität des Landes bedroht. Und schon macht bei ihnen das Wort von der Kulturrevolution die Runde – ausgelöst durch einen neuen Kalender.
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