Wem noch nicht klar war, was diese Gender-Debatte soll, was für einen Wert für das tägliche Leben sie hat, der weiss es seit dem gestrigen «Club» des Schweizer Fernsehens jetzt garantiert: Sie ist nichts anderes denn penetranter und belehrender rhetorischer Exhibitionismus unserer «Eliten», denen sie dazu dient, ihren komplexen und weltfremden moralischen Dünkel, der in der Wirklichkeit und im Alltag keinen Platz hat, dem normalen Menschen wie du und ich klatschend um die Ohren zu knallen.
Seht her, wie primitiv und verletzend ihr Durchschnittsmenschen euch alle ausdrückt und die halbe Menschheit damit ständig diskriminiert.
Stäfa. Drag-Queens, Gender-Sternchen. Siebzehn Geschlechter in einem neuen Wunschkonzert für Kinder führen dazu, dass eine durch die politische Korrektheit dem normalen Menschen schon sehr stark entfremdete Sprache endgültig zur reinen Selbstbefriedigung der Besserwisser dieser Welt verkommt.
Wenn verstaubte Sprachprofessoren in Universitäten hinter ihren dicken Mauern mit dem Anspruch, die Sprache müsse allen sexuellen Minderheiten der Gesellschaft ständige Satisfaktion bereiten, die Welt vor neue, völlig unnötige und unlösbare Probleme stellen, ist das eine Sache. Wenn aber Journalisten bemüssigt sind, diesen Professoren auch noch nachzuäffen, wird die ganze Sache an Dummheit unübertreffbar.
Die Medien sind weltweit in einer schlimmen wirtschaftlichen Krise, weil die sozialen Netzwerke viel näher bei den Menschen sind, so wie früher am Dorfbrunnen die genialsten Erzähler. Statt nun dafür zu sorgen, dass die Sprache einfacher und klarer wird, portierten sie mit der politischen Korrektheit schon die Unehrlichkeit des Wortes und verhunzen jetzt noch ihre einzige Waffe, diese Sprache, mit dem Gender-Wahnsinn derart, dass sie für den normalen Menschen endgültig ungeniessbar wird.
Die Sprache hat ihre Bestimmung zu erfüllen, die Verständigung zwischen allen Menschen zu erleichtern. Unsere Vorfahren entwickelten sie aus dem Blöken der Schafe und dem Piepsen der Vögel dazu.
Politische Korrektheit, Genderismus und all dieser Quatsch dient vor allem den Besserwissern, die restlichen 999 Promille der Menschheit zu langweilen und zu belehren und fördert die Polarisierung der Gesellschaft.
Haben Sie etwas von diesem Argument gestern im «Club» des Schweizer Fernsehens dazu gehört?
Wenn nicht, wie ich, war dieser «Club» für die Gebührenzahler wieder einmal nicht viel mehr denn rhetorische Onanie.
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