Der Regenbogen umhüllt auch die katholische Privatschule Saint-Rémy de Soissons in Frankreich. Also kein echter Regenbogen, sondern ein ideologischer traf den Englischunterricht.
Dort sollten sich Schüler mit einem auf Englisch verfassten Tweet LGBTQ-freundlich gegenüber den amerikanischen Filmstudios äussern. Das sollte die Filmproduktionen unter Druck setzen, sich der LGBTQ-Gemeinschaft zu öffnen.
Doch diese pfiffige Agitationsaufgabe hat sich nicht der Englischlehrer ausgedacht. Sie stammt aus einem offiziellen Lehrbuch, das sich explizit mit der LGBTQ-Thematik auseinandersetzt.
Nun sehen das die Eltern, die ihre Kinder an eine katholische Bildungseinrichtung schickten, nicht gerade mit Frohlocken – oh, Wunder!
Der Vater einer Schülerin verfasste prompt ein Schreiben, das rund vierzig weitere Personen unterzeichneten. Sie kritisieren, dass Gendertheorie Bestandteil des Unterrichts sei. Schliesslich finanzierten Sie eine Privatschule, die ihren Kindern christliche Werte vermitteln solle.
Das sieht die Schuldirektion anders: Es handele sich keineswegs um Propaganda, sondern um eine adäquate Vorbereitung auf das Abitur, wie sie auf Anfrage des französischen Wochenmagazins Valeurs actuelles versicherte.
Besagter Vater wollte dies nicht so stehen lassen: Er möchte sich weiterhin für das von der katholischen Kirche verteidigte Familienmodell starkmachen. Deswegen plädiert er dafür, einen «christlichen Anthropologieunterricht» an der Schule einzuführen.
Was für Ärger sorgen könnte im «Regenbogen-Paradies».
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