Als die Corona-Pandemie über das Land hereinbrach, drängte Verteidigungsministerin Viola Amherd (Mitte) den Bundesrat dazu, die grösste Mobilmachung von Armeeangehörigen seit dem Zweiten Weltkrieg einzuleiten. In der Folge wurden nebst Zivilschutz und Zivildienst auch 8000 Soldaten aufgeboten.
Eingeprägt haben sich im Gedächtnis vor allem auch Bilder von tatenlos herumsitzenden Soldaten, weil es nichts zu tun gab.
Die Finanzkontrolle des Bundes hat diese Einsätze jetzt unter die Lupe genommen und gewissermassen bestätigt, was man schon im Frühjahr 2020 vermutete – dass die ganze Übung ein paar Schuhnummern zu gross war. Wie kam es dazu?
Weil der Einsatz der Armee kostenlos ist, kam es zu finanziellen Fehlanreizen. Die Folge davon war eine Flut von Gesuchen und eine grosszügige Bewilligung von Corona-Einsätzen durch den Bund.
Der Fast-Leerlauf der Armee in der Frühphase der Pandemie lässt sich besonders an einer Zahl ablesen. Während der ersten Welle sind «nur» 75.000 von insgesamt 200.000 verbuchten Diensttagen effektiv in Spitälern, bei Rettungsdiensten, in Heimen oder Asylzentren geleistet worden. Der Rest entfiel auf logistische Unterstützungsleistungen für die im Einsatz stehende Truppe und auf Armeeangehörige, die auf ihren Einsatz warteten.
Schlimmer noch: Die Einsätze von Armee, Zivilschutz und Zivildienst waren schlecht koordiniert. Im Klartext: Man kam sich dauernd in die Quere.
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