Könnte die rot-grüne Zürcher Stadtregierung ihre politische Ideologie sofort umsetzen, wäre der Fall klar: Schon nächste Woche gäbe es keine öffentlichen Parkplätze mehr, auf Stadtgebiet gälte flächendeckend Tempo 20 – und die Velofahrer hätten überall Vortritt.
Zwischen Donnerstag und Sonntag ist diese Propaganda-Romantik Tatsache. Anlässlich der Cycle Week, einer Veranstaltung irgendwo zwischen Fahrradparty, Verkaufsmesse und Politbevormundung, gehört der öffentliche Raum den Pedaleuren. Vorbehaltlos.
Autos dagegen stehen in der Sackgasse. Seit Montagmorgen beispielsweise sind die Lagerstrasse und die Kasernenstrasse, zwei wichtige Durchgangsstrassen, eine Woche lang für den motorisierten Verkehr gesperrt.
Besonders pikant für das Gewerbe: In unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs werden zwei Strassenzüge während einer ganzen Woche für kommerzielle Anbieter gesperrt. Dies ist deshalb unkompliziert möglich, weil die Stadt Zürich als Hauptsponsor der Veranstaltung auftritt. Mit anderen Worten: Die politische Aktion geht zulasten der Steuerzahler.
Initiiert hatte diese Aktion der frühere Tiefbauvorsteher Richard Wolff (Alternative Liste). Er sagte einst zu seiner Idealvorstellung: Neben dem Bau velofreundlicher Infrastruktur sei es wichtig, die Bevölkerung zu informieren und für das Velo zu gewinnen. Was er nicht sagte (aber wohl dachte): Gleichzeitig geht es darum, die Autofahrer zu vergraulen und das Gewerbe zu isolieren.
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