Biden will den Europäern helfen, ihre Versorgung mit Gas sicherzustellen. Deshalb hat er Katar zum «wichtigen Nicht-Nato-Alliierten» ernannt.
Das ist als Beruhigung für die EU gedacht. Falls es zum Krieg zwischen der Ukraine und Russland kommt und Gas knapp wird, würde Katar, der weltweit grösste Exporteur von verflüssigtem Erdgas, einspringen und zumindest einen Teil der Lücke füllen. Russland deckt derzeit rund einen Drittel des europäischen Gaskonsums ab.
Doch Biden hat etwas Wichtiges übersehen: Der Emir von Katar hat vom Erdgashandel vollkommen andere Vorstellungen als die EU. Er schliesst am liebsten langfristige Verträge ab, da der Transport von Flüssigerdgas (LNG) Milliardeninvestitionen voraussetzt.
Höchstens zehn Prozent seiner Erdgasverkäufe wickelt Katar über die kurzfristigen Spot-Verträge ab. Das Emirat will damit verhindern, dass andere die gelieferte Energie auf dem freien Markt mit Gewinn verkaufen.
Die EU, verlangt Katar, soll sich deshalb verpflichten, dass das Gas nur in der Union konsumiert wird.
Die EU sieht das hingegen anders. Sie zieht es vor, sich auf dem Spot-Markt einzudecken, und stützt darauf ihre Energiesicherheit.
Der Konflikt zwischen Katar und der EU ist deshalb programmiert – Bidens Tauschhandel «Allianz gegen Energie» hin oder her.
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