Die Olympischen Winterspiele in Peking starten am 4. Februar. Für die 34-jährige Walliser Snowboarderin Patrizia Kummer beginnt das Abenteuer aber schon heute Mittwoch.
Als einzige Athletin des gesamten Teilnehmerfelds aller Sportarten hat sie sich entschieden, auf die von den Veranstaltern verlangte Covid-Impfung zu verzichten. Und im Gegensatz zum Tennisspieler Novak Djokovic, der aus seinem Impfstatus lange ein Geheimnis gemacht hat und für seine Reise ans Australian Open eine Sonderbewilligung benötigt, spielt Kummer mit offenen Karten: «Der Entscheid gegen die Impfung war ein Abwägen zwischen Vor- und Nachteilen. Und für mich überwogen bei einer Impfung die Nachteile.»
Sie sehe sich aber nicht als Gallionsfigur der Ungeimpften: «Jeder soll frei wählen. Und ich trage die Konsequenzen und bin mir auch meiner Verantwortung gegenüber den Mitmenschen bewusst.»
Dafür ist sie bereit, grosse Restriktionen in Kauf zu nehmen. Unter anderem muss sie eine 21-tägige Quarantäne in einem Hotelzimmer von reglementarisch vorgeschriebener Minimalgrösse von 25 Quadratmetern verbringen.
Ein noch grösseres Problem war der Zeitfaktor. So muss sie drei Wochen vor dem Olympiastart nach Peking abreisen – und verpasst so die letzten für die Qualifikation geltenden Wettkämpfe.
Theoretisch ist es also möglich, dass Kummer in Peking in Isolation sitzt – und am Fernsehen mitverfolgen muss, wie ihr eine (geimpfte) Konkurrentin den Startplatz wegschnappt.
Es wäre eine unfair harte Strafe für eine Athletin, die mit beeindruckender Konsequenz ihren eigenen Weg geht.
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