Unsere grüne Aussenministerin Annalena Baerbock hat den Weltfrauentag genutzt, um ein Statement an die Ukraine zu senden: «Im Herzen sind wir heute bei den mutigen Frauen der Ukraine. Ich möchte euch sagen: Wir sehen euch. Wir stehen an eurer Seite. Wir tun alles in unserer Macht Stehende – im humanitären Bereich und auch mit unserer entschiedenen Botschaft an Präsident Putin, diesen abscheulichen Krieg zu beenden.»
Bei diesen Worten habe ich nur den Kopf geschüttelt. Wie kann es sein, dass selbst im Krieg die Frauen hervorgehoben werden? Ist Frau Baerbock im Herzen etwa nicht auch bei den mutigen Männern? Oder muss am Weltfrauentag einfach alles auf Frau gedreht werden? Hätte Frau Baerbock vielleicht sogar lieber ein rosa Outfit tragen sollen? Wobei – das wäre am Weltfrauentag vermutlich falsch gewesen. Lieber blau. Das ist mehr Avantgarde.
Für mich steht fest: Wir werden die Gleichberechtigung nicht mit Weltfrauentag und Frauenquote im Privatsektor erreichen. Vor allem hilft es uns Frauen nicht, wenn wir diese Aufgabe zu unserer alleinigen Mission machen oder sogar gegen «den Mann» ankämpfen. Ein Kampf der Geschlechter schadet unserem gesellschaftlichen Miteinander und ist grundlegend falsch. Wir können nur gemeinsam ein Umdenken und den strukturellen Wandel erreichen.
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