Es war zu befürchten. Jetzt ist es passiert. Die ersten Sportler äussern sich zu den Olympischen Spielen in Peking. Michelle Gisin im Blick: «Ich konzentriere mich auf den Sport und hoffe, dass China diese Chance nutzt, um Veränderungen einzuläuten.»
Was legitimiert den Skistar, politisch zur Situation im Reich der Mitte Stellung zu beziehen? Auf den Punkt gebracht: gar nichts. Wenn sie es ernst meint, kann sie das Grossereignis boykottieren und zu Hause bleiben. Wenn die Kombi-Olympiasiegerin von Pyeongchang aber an den Rennen teilnimmt, sind solche Aussagen daneben. Dann hilft die Engelbergerin der chinesischen Führung, dass sich der kommunistische Staat im Februar der Welt im besten Licht präsentieren kann.
Überhaupt sollten diese Rennfahrer vorsichtig sein. Während die Normalbürger wegen der aktuellen Pandemie viele Einschränkungen im Alltag über sich ergehen lassen müssen, können diese Sportler weiter ihren Traum leben und auf der ganzen Welt an Events teilnehmen und damit Geld verdienen.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Michelle Gisin politisch in die Nesseln setzt. Schon letzten Sommer gab sie sich einer grossen Peinlichkeit hin, als sie mit SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga für das CO2-Gesetz warb. Ausgerechnet eine Spitzensportlerin, die die Umwelt über Gebühr belastet, forderte von der Bevölkerung, zu verzichten und noch mehr Abgaben zu leisten.
Viele Menschen freuen sich, wenn die Schweizer Athletin erfolgreich den Berg hinunterflitzt. Doch politische Statements sollte sie in ihrer Position nicht machen und besser schweigen.
Die Kommentare auf weltwoche.ch dienen als Diskussionsplattform und sollen den offenen Meinungsaustausch unter den Lesern ermöglichen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in allen Kommentarspalten fair und sachlich debattiert wird. Scharfe, sachbezogene Kritik am Inhalt des Artikels oder wo angebracht an Beiträgen anderer Forumsteilnehmer ist erwünscht, solange sie höflich vorgetragen wird. Persönlichkeitsverletzende und diskriminierende Äusserungen hingegen verstossen gegen unsere Richtlinien. Sie werden ebenso gelöscht wie Kommentare, die eine sexistische, beleidigende oder anstössige Ausdrucksweise verwenden. Beiträge kommerzieller Natur werden nicht freigegeben. Zu verzichten ist grundsätzlich auch auf Kommentarserien (zwei oder mehrere Kommentare hintereinander um die Zeichenbeschränkung zu umgehen), wobei die Online-Redaktion mit Augenmass Ausnahmen zulassen kann.
Die Kommentarspalten sind artikelbezogen, die thematische Ausrichtung ist damit vorgegeben. Wir bitten Sie deshalb auf Beiträge zu verzichten, die nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben.
Das Nutzen der Kommentarfunktion bedeutet ein Einverständnis mit unseren Richtlinien.
Unzulässig sind Wortmeldungen, die
Als Medium, das der freien Meinungsäusserung verpflichtet ist, handhabt die Weltwoche Verlags AG die Veröffentlichung von Kommentaren liberal. Die Online-Redaktion behält sich jedoch vor, Kommentare nach eigenem Gutdünken und ohne Angabe von Gründen nicht freizugeben. Es besteht grundsätzlich kein Recht darauf, dass ein Kommentar veröffentlich wird. Weiter behält sich die Redaktion das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen.