Er kann fliegen, schneller als eine Pistolenkugel, und ein im Sturzflug befindliches Passagierflugzeug mit blossen Händen auffangen und vorsichtig auf der Erde absetzen. Keine Frage: Superman ist ein Held. Nur einer – hinter den sieben Bergen bei den sieben Schergen – ist tausendmal heldenhafter als er: Wolodymyr Selenskyj.
Zumindest wenn es nach den Ultras des ukrainischen Präsidenten geht, der weltweit beklatscht, bejubelt, gefeiert wird; Standing Ovations sind Pflichtprogramm.
Ob Selenskyj das wohl zu Kopf gestiegen ist?
Dass er den Boden der Realität längst verlassen hat, zeigt seine Reaktion auf den Raketeneinschlag in einem polnischen Grenzgebiet am Dienstag. Während der Westen inzwischen davon ausgeht, dass es sich um eine oder mehrere ukrainische Flugabwehrraketen handelt, rückt Selenskyj weiterhin nicht von seinem am Mittwoch gemachten Statement ab: «Ich denke, dass es eine russische Rakete war.»
Als Einziger. Weltweit.
Beharrlich wie ein trotziges Kind, das sich im Supermarkt so lange auf den Boden setzt, bis es den erbrüllten Schokoriegel bekommt.
Eltern sind solche Szenen meistens peinlich.
Und der aufmüpfige Selenskyj? Peinlich?
Fest steht: Spätestens jetzt hat der Held hinter den sieben Bergen bei den sieben Schergen ein massives Glaubwürdigkeitsproblem.
Gegen die «öffentliche Lüge» wütete ein namentlich nicht genannter Diplomat in der Financial Times: «Das ist zerstörerischer als die Rakete.»
Die grosse Entrüstung über die Fake News bleibt allerdings aus. Man stelle sich nur vor, wie man über einen Donald Trump hergefallen wäre, hätte er sich derart erdreistet.
Wann endlich ist man bereit, die Samthandschuhe auszuziehen?
Denn: Sollte Selenskyj, was mehr als naheliegt, darauf spekuliert haben, ohne Not einen Nato-Bündnisfall auszulösen, sollte man mehr als alarmiert sein.
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