Die Staatsanwaltschaft Appenzell Ausserrhoden hat ein Verfahren wegen Rassendiskriminierung eingeleitet.
Grund: Ein Video zeigt einen trommelnden Jodler an der «Stobete» in Walzenhausen, Kanton Appenzell. Sein Gesicht hat er schwarz angemalt, er trägt eine gekrauste Perücke sowie einen Rock aus Bast.
Hätte er es doch beim Bastrock belassen, es wäre wohl nie zum Aufschrei gekommen.
Es kam aber, wie es kommen musste: Nachdem im Sommer Rastas von Reggae-Musikern den Zorn der Woke-Bewegung konzentrierte, ist es nun das «Blackfacing» eines Jodlers, wie der Vorwurf lautet.
«Blackfacing», so wird in den USA eine Praxis bezeichnet, wenn weisse Menschen sich das Gesicht mit Farbe anmalen, um etwa auf der Bühne eine Figur mit dunkler Haut darzustellen.
Zeitgeistige wittern darin eine Abwertung von Schwarzen – im Gegensatz zum Jodlerklub Walzenhausen: Dort, wo die Welt noch in Ordnung zu sein scheint, war «Blackfacing» nicht mal bekannt.
So sagte es Markus Nef, Präsident des Jodlerklubs. Gegenüber 20 Minuten erklärte er die Aktion: «Wir meinten es in einem positiven Sinn. Wir starten mit einem Appenzeller Lied, dann kommt eine andere Kultur auf die Bühne, und wir machen Musik zusammen. Um das geht es in dieser Vorführung.»
Nicht auszumalen, wie lange es noch geht, bis man sich an keine einzige fremde Kultur mehr heranwagt.
Aber das wäre zu schwarzmalerisch.
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