Der Hamburger Hafen nennt sich gern das Tor zur Welt, und der ehemalige Erste Bürgermeister der Hansestadt, Olaf Scholz, hat sich vorgenommen, dieses Tor weit aufzuhalten. Er sollte sich davon nicht abbringen lassen.
Auch dann nicht, wenn es, wie gerade jetzt, Kritik hagelt: Der Hamburger Hafen will den kleineren Teil eines Container-Terminals an eine staatliche chinesische Reederei verkaufen.
Scholz, der nächste Woche mit einigen Wirtschaftsbossen nach China reist, befürwortet den Deal. In seiner Regierung sprechen sich Grüne und FDP dagegen aus. Sie fürchten die steigende Abhängigkeit von der nächsten Diktatur.
Tatsächlich sind sie bloss von einem Zeitgeist getrieben, der den freien Handel durch freiwillige Abschottung ersetzt. Vielleicht hat sie auch das US-Virus angesteckt. Es heisst: «America first» und infiziert Europa mit US-Interessen.
Nicht mehr Preis und Qualität eines Produkts sollen über Kaufen oder Nichtkaufen entscheiden, sondern die Gesinnung des Handelspartners. Er muss so denken wie der Westen, sonst fliegt er aus der Lieferkette.
Scholz hat sich bisher gegen dieses US-Virus weitgehend immun gezeigt. Hoffentlich bleibt er gesund.
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