Richtig sexy war die Region mit dem widersprüchlichen Namen Ostwestfalen nie, aber das heisst nicht, dass man sie unterschätzen sollte. Immerhin hat dort der Weltkonzern Bertelsmann seinen Sitz.
Man ist seiner Zeit voraus in der Emssandebene.
Das gilt auch für die Polizei. Sie erklärte einen Corona-Spaziergang für illegal – wegen «stummer Meinungsäusserung».
Dass Spaziergänge in Deutschland rechtlich riskant sind, weiss man inzwischen. Vermutlich wird Goethes Osterspaziergang demnächst in einen Ostermarsch umgedichtet.
Aber die «stumme Meinungsäusserung» hat Vorbild-Charakter – für Leute wie Alexander Lukaschenko, Kim Jong-un oder Xi Jinping. Und natürlich für die Polizei anderswo in Deutschland.
Da muss man erst mal draufkommen.
Gut, auf Nachfrage ruderten die Ostwestfalen zurück. Nicht stumm sei die Meinungsäusserung gewesen, sondern «nonverbal». Ach so.
«Die Gedanken sind frei», dichtete Hoffmann von Fallersleben, von dem auch der Text des Deutschlandliedes stammt: «Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschiessen.»
Denkste.
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