Cassis will in Berlin unter anderem auch Verständnis wecken für die Schweizer Positionen im EU-Dossier. Jedenfalls liess er dies in den letzten Tagen durchblicken.

Der Schweizer Aussenminister ist nicht der Erste, der solche Absichten hegt. Sein Vorgänger, Didier Burkhalter, sowie frühere Bundespräsidentinnen und Bundespräsidenten warben bei Staatsoberhäuptern von Nachbarstaaten immer auch um Verständnis.

Wofür eigentlich? Dass wir ein eigenständiges, souveränes Land sind und uns nicht von der EU schlucken lassen? Dass wir uns die Gesetze nicht von Brüssel diktieren lassen?

Kein Wunder, ist auch unsere Europa-Politik von dieser devoten Haltung geprägt. Stets geht es darum, die Forderungen der EU zu erfüllen – um es dann der Öffentlichkeit als im Interesse der Schweiz zu verkaufen.

Wir wollen kein Verständnis, weder von der EU noch von Deutschland oder anderen Staaten. Wir verlangen Respekt. Das ist etwas anderes.