Wie unter einem Brennglas macht die Bilanz des deutschen Energiekonzerns Uniper sichtbar, was der Wirtschaftskrieg mit Russland auf deutscher Seite anrichtet: Das ehemals florierende Unternehmen hat in den ersten neun Monaten einen Verlust von gut 40 Milliarden Euro aufgehäuft.
Neben den Kosten von 10 Milliarden Euro für Gas, das teurer eingekauft werden musste als geplant, weil es nicht aus billigen russischen Quellen kam, stecken mehr als 30 Milliarden Miese in der Bilanz, mit denen Uniper in den nächsten Monaten rechnet. Zum Vergleich: Für die «Zeitenwende» bei der Bundeswehr gibt der Bund 20 Milliarden Euro im Jahr aus.
Einziger Lichtblick bei Uniper war die Stromerzeugung in Russland. Hier konnte das operative Ergebnis nahezu verdoppelt werden. Die Mehrheitsbeteiligung an der russischen Unipro steht aber zum Verkauf. Dumm nur: Selbst wenn sich ein Käufer findet, lässt sich der Verkaufserlös nicht nach Deutschland transferieren.
Die Verluste bei Uniper wären deutlich geringer, wenn Wirtschaftsminister Robert Habeck seine schon angekündigte Gasumlage hätte durchsetzen können. Aber der Minister scheiterte. An die Stelle der Umlage tritt nun die Notverstaatlichung. Der Staat hat tiefe Taschen. Der Bürger zahlt.
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