Dieser Tage erst musste sich der kasachische Präsident Tokajew (68) mit Leuten rumärgern, die die Spritpreise zu hoch und Diktatur blöd fanden. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU) hinwiederum wird derzeit von aggressiven Spaziergängern belästigt, die seine Corona-Politik nicht mögen.
Da hört der Spass aber auf, sagte Kretschmer der FAZ. «Ich hätte Verständnis dafür, wenn die Menschen auf die Strasse gehen würden und riefen: ‹Wir brauchen mehr Impfstoff! Wir brauchen mehr Medikamente!› Das wäre ein Grund. Gegen Schutzmassnahmen zu sein, die Menschenleben retten, ist keiner.»
So! Weisste Bescheid, Schätzelein!
Man muss die Kirche doch auch mal im Dorf lassen. Da ist endlich mal ein Regierungschef, der den korrekten Konjunktiv von «rufen» beherrscht (der Durchschnitts-MP hätte «rufen würden» gesagt), und dann demonstrieren die Leute einfach, wofür und wogegen sie wollen.
Und weil man in diesem Land offenbar alles alleine machen muss – seufz! –, sagt Kretschmer seinen Sachsen gleich mal, was auf Spruchbannern und Plakaten für eine ordentliche und akzeptable Demo zu stehen hat.
Meinungsfreiheit ist schliesslich kein Freibrief zum Drauflosmeinen. Hat alles seine Grenzen. Und wenn das nicht klappt, geht’s ab ins Bett. Aber ohne Abendbrot.
Ist doch wahr!
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