Prinz Andrew, Herzog von York und Neunter in der Thronfolge, steht seit Jahren im Mittelpunkt eines royalen Alptraums. Er soll mit der Klägerin Virginia Giuffre ein Verhältnis gehabt haben, als diese nach amerikanischen Recht im Schutzalter war.
Sie flog dem Prinzen um die halbe Welt nach, um angeblich dreimal unter seiner Gesellschaft zu leiden, und fühlt sich heute als Opfer. Andrew dementiert und dementiert, ohne dass ihm jemand glaubt.
Nun hofft er, sich in einem aussergerichtlichen Vergleich mit angeblich 12 Millionen Franken freigekauft zu haben. Das Geld soll nicht Giuffre persönlich zukommen, sondern einem guten Zweck – dem Opferschutz natürlich.
Britische Anti-Royalisten behaupten, die gebeutelten Steuerzahler müssten dafür aufkommen. Dabei wissen sie, dass die Queen allein mit den Bezügen aus ihrem Duchy of Lancaster, dem königlichen Land- und Immobilienbesitz, letztes Jahr mehr als 26 Millionen Franken Profit erwirtschaftete. Da werden Rückstellungen für juristische Streitereien eingerechnet sein. Der Prinz hat also in jedem Fall finanziell ausgesorgt – genau hier liegt die Gefahr.
Denn Andrew hat sich nur Zeit erkauft: Das ist der königlichen Familie zwar wichtig, damit das Platinum Jubilee, die 70-Jahre-Thronfeier der Queen, nicht von der Geschichte überschattet ist. Aber Giuffre und ihre Anwälte werden fast mit Sicherheit Mittel und Wege finden, um künftig zu noch mehr Geld zu kommen.
Besonders dann, wenn der Fall Epstein in den USA strafrechtlich weitere Kreise zieht. Die königlichen Schatullen sind längst nicht leer, und Prinz Andrew wird seinen Albtraum nicht los.
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