Es geschieht am helllichten Tag. Vor den Augen von Anwohnern und Gewerbetreibenden bringen Bauarbeiter am Zürcher Limmatquai die Markierungen von sechs Parkplätzen zum Verschwinden – ohne dass das Polizeidepartement der grünen Stadträtin Karin Rykart zuvor darüber informiert hätte.
Für die betroffenen Ladenbesitzer ein schwerer Schlag. Bernhard Kron vom bekannten Souvenir-Shop «Bellevue Alp» spricht gegenüber Tele Züri von einem «vermiesten Weihnachtsgeschäft». Grund für die sogenannte Parkplatzauflösung ist die Totalsanierung des benachbarten Gebäudes. Baustelle und Handwerker benötigen mehr Platz.
Dass dieser aber ausgerechnet dem Privatverkehr weggenommen wird, ist kaum Zufall – und dass dies ohne Vorankündigung geschah, passt in die Obstruktions-Politik gegenüber dem Auto, die sowohl von Rykart als auch von ihrem Ratskollegen vom Tiefbauamt, Richard Wolff (AL), mit beklemmender Konsequenz verantwortet wird.
Bernhard Kron äussert den Verdacht, dass die Stadtregierung den neuen Verkehrsrichtplan als Carte blanche betrachtet, um ihre Politik auf dem kurzen Dienstweg durchzusetzen.
Mit den Vorwürfen konfrontiert, äussert eine Sprecherin der Stadtregierung ihr Bedauern, stellt eine Verbesserung der Kommunikation in Aussicht – und verspricht, die Parkplätze zu ersetzen. Wo und wann dies geschieht, bleibt aber offen.
Das Schlusswort gehört Nicole Barandun vom städtischen Gewerbeverband: «Es ist schön, wenn die Regierung reagiert. Aber trotzdem gehen wir Gewerbetreibenden immer wieder vergessen. Ginge es ums Velo, wäre bestimmt transparenter informiert worden.»
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