Seit seiner Wahl ins Papstamt vom März 2013 nimmt sich Franziskus konsequent der Not von Migranten an. Dem Einsatz des Christenmenschen für die Schwächsten und Ärmsten gebührt Anerkennung.
Seine erste Reise als Pontifex unternahm Franziskus Anfang Juli 2013 auf die Insel Lampedusa. Auf dem südlichsten Aussenposten Italiens im Mittelmeer landen seit Jahr und Tag Bootsflüchtlinge aus Nordafrika an.
Zum Gedenken an jene, die bei der gefährlichen Überfahrt ihr Leben verloren, warf Franziskus einen Kranz ins Meer und bat um Vergebung für die Gleichgültigkeit, mit welcher viele Europäer dem Flüchtlingsdrama begegneten.
Am Wochenende besuchte der Papst Zypern und Griechenland. Die beiden östlichsten EU-Staaten sind das Ziel von Migranten, die über die Ägäis europäischen Boden zu erreichen versuchen.
Bei einer Rede in Nikosia beklagte Franziskus die Zustände in den überfüllten Flüchtlingslagern Zyperns, wo es «Folter und Sklaverei» gebe. Der Anblick von Stacheldrahtzäunen um die Aufnahmezentren erinnere ihn «an die Geschichte des letzten Jahrhunderts, an die Nazis, an Stalin».
Kein Land der EU hat im Vergleich zur Einwohnerzahl so viele Migranten aufgenommen wie Zypern. Die gewiss unzulänglichen Zustände in Flüchtlingslagern auf Zypern nur schon in gedankliche Nähe von KZ und Gulag zu bringen, ist unchristlicher Unfug.
Es ist dazu eine Beleidigung für die Zyprer, deren Aufnahmebereitschaft erschöpft ist. Und noch mehr für die Millionen Opfer nationalsozialistischer und stalinistischer Barbarei.
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