Der Brite Nigel Farage ist ein Mann der klaren Worte. Und er kennt die Verhältnisse in Australien genau. Im Fall um die veranlasste Ausweisung des Tennis-Weltranglistenersten Novak Djokovic hat der Politiker, EU-Kritiker und «Mr. Brexit» eine klare Meinung.
Novak Djokovic habe eine Einladung vom australischen Verband für das Turnier in Melbourne erhalten und die Sondererlaubnis des Staates Victoria für die Einreise besessen: «Die Voraussetzungen dafür sind sein Status als Genesener und ein negativer Covid-Test. Nachdem Djokovic im Dezember positiv getestet worden war und dies durch einen PCR-Test bewiesen hatte, flog er in der Annahme nach Australien, ohne Probleme einreisen zu können.»
Doch der Tennisstar sei indirekt Opfer der rigorosen Lockdown-Politik Australiens geworden, führt Farage weiter aus: «Die grosse, grosse, hässliche australische Regierung rückte aufs Tapet und überstimmte die staatlichen Behörden von Victoria.» Premierminister Scott Morrison habe – mit den Wahlen vor Augen – den Moralfinger gehoben und klargemacht, dass es keine Ausnahmen gebe.
Farage wundert sich darüber, dass niemand diese Haltung in Frage stelle und die Medien in seltener Eintracht den (gesunden) Djokovic als Bedrohung für die Allgemeinheit bezeichnen. Ausserdem stellt er die Wirkung der (für die Einreise obligatorischen) Impfung in Frage: «Das Beispiel Israels zeigt: man kann sich drei- oder sogar viermal impfen lassen – und das Virus trotzdem einfangen und weiterverbreiten.» Er kenne die Djokovic-Familie und wisse deshalb aus erster Hand, dass am Tennisstar ein Exempel statuiert worden sei.
Zudem habe man ihm nach seiner ersten Überführung ins Ausschaffungshotel gesagt, er könne das Land aus freien Stücken sofort verlassen. Das entspreche aber nicht der ganzen Wahrheit, so Farage: «Hätte sich Djokovic schuldig bekannt, wäre er mit einem dreijährigen Landesverweis bestraft worden.» Dies droht ihm weiterhin. Deshalb kommt Farage zur Erkenntnis: «Australien hat jedes Gefühl für Liberalismus und Verhältnismässigkeit verloren – und jeglichen gesunden Menschenverstand.»
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