Stand der Ermittlungen zum Nord-Stream-Anschlag ist, dass eine Jacht bei ukrainischen Landsleuten von einer sechsköpfigen Crew mit gefälschten Pässen gechartert worden sei. Auf dieser Jacht haben Ermittler vier Monate später Sprengstoffreste gefunden.
Schon aus diesen dürftigen Informationen ergeben sich mehr ganz technische Fragen, als Antworten vorhanden sind: Die Attentäter sollen an Bord der Jacht so sorglos mit ihrem Sprengstoff umgegangen sein, dass sie Spuren davon am Esstisch hinterlassen haben. Anschliessend haben sie das Schiff ungereinigt an den Vermieter zurückgegeben.
Andererseits waren sie so professionell, mehrere Hundert Kilo Sprengstoff mit Hilfe von Tauchern in Tiefen zwischen siebzig und achtzig Metern an den Pipelines zu befestigen und sie zeitverzögert zu zünden. In der Tiefe funktionieren normale Sauerstoff-Flaschen nicht mehr, Taucher müssen auf die Dekompression achten.
Spezialisten der Bundespolizei war das im Oktober nicht gelungen. Sie untersuchten deswegen den Tatort in der Tiefe nur mit einer Drohne. Die Täter dagegen machten all dies, während ihr Boot oben unerkannt durch ein Manövergebiet der Nato-Ostseeflotte kreuzte.
All das ist nicht unmöglich, aber zumindest nicht sehr wahrscheinlich.
Die Theorie von den Ukrainern als Attentäter ist nichts weiter als eben eine weitere Theorie. Und je mehr es davon gibt, desto mehr verliert sich die wahre Spur.
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