Im Dezember lobte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Wirtschaft Italiens, sie wachse «so schnell wie nie zuvor seit Beginn dieses Jahrhunderts».
Will heissen: Gigantische 235 Milliarden Euro wurden nach Italien überwiesen, um das Land anzukurbeln. Dass sich daran die Mafia bedient, weiss von der Leyen. Nur stört es sie nicht.
Heute geht es um mehr als um kleine Subventionsschwindel: Mafia und Politik erkannten den Kampf der EU gegen den Klimawandel als Umverteilungsmaschinerie. Die «Gewinnchancen» sind riesig. Für einige zumindest.
Schon der Handel mit Klimazertifikaten war eine Einladung für Gewinne und Geldwäscherei: Mit dem Bau von Windkraftanlagen liessen sich sogar noch Fördergelder vom Staat kassieren.
Soeben verkündete die italienische Regierung, bei der Umsetzung des letzten EU-Programms zur Bekämpfung des Klimawandels kam es zu den grössten Betrügereien Italiens.
Der Schaden: 4,4 Milliarden Euro.
Wie kam es dazu?
Angefixt durch den Brüsseler Geldsegen, rief Italien das Programm «Super-Bonus 110» ins Leben. Hauseigentümer können dadurch ihre Liegenschaften klimatechnisch sanieren. Zum Nulltarif.
Innert Kürze florierte «Wohnbauförderung» sowie der Handel mit nicht-existierenden Steuergutschriften.
Die Folge: Die Preise stiegen durch falsche Anreize im Bereich der Energieeffizienz. Zeitweise schossen pro Tag über sechzig Bauunternehmen aus dem Boden, die meisten dürften bald in Konkurs gehen. Auch daran werden manche verdienen.
Zerknirscht musste Mario Draghi einräumen, ein System sei aufgebaut worden, das nur sehr wenige Kontrollen vorsehe.
Weitere 235 Milliarden aus Brüssel stehen an. Es soll aber alles besser werden.
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