Minnie Mouse macht auf woke: Statt des weiss gepunkteten roten Kleides, das sie während mehr als neun Jahrzehnten getragen hat, erhält sie nun ein Kostüm, das den Zeitgeist reflektieren soll.
Die neue Minnie trägt fortan einen Hosenanzug und einen Blazer mit blauen Punkten. Es sei ein «Symbol des Fortschritts für eine neue Generation», frohlockte die Modedesignerin Stella McCartney zu Beginn dieser Woche auf Twitter. Und fügte hinzu: Das neue Outfit sei zu Ehren des «Women’s History Month» im März designt worden.
Damit liegt McCartney bei Disney voll im Trend: In den vergangenen Jahren hat sich das Konglomerat von liebgewonnen Traditionsfiguren und deren Erscheinungsbild sowie von populären Szenen verabschiedet. Bei der klassischen Dschungelfahrt wurden zum Beispiel «negative Darstellungen» von «Eingeborenen» entfernt und neue Elemente hinzugefügt, die (angeblich) dem Zeitgeist entsprechen.
Krass ist die Neuorientierung bei der Neuverfilmung von «Schneewittchen»: Eine Latina in der Titelrolle soll Diversity markieren, um gegen die Kritik gefeilt zu sein, man pflege überholte Rollenbilder.
Dann sind da ja noch die sieben Zwerge: Sollen die etwa anders daherkommen als in der ursprünglichen Fassung? Bei Disney will man nichts falsch machen. «Um die Stereotypen aus dem Original-Zeichentrickfilm nicht zu verstärken», lässt sich ein Sprecher zitieren, «verfolgen wir mit diesen sieben Figuren einen anderen Ansatz.» Sollten aber die Zwerge am Ende als langweilige Durchschnittsmenschen ohne Witz und Pfiff daher kommen – wer will sich das dann noch anschauen?
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