Das Wort «menschengemacht» wird meistens im Zusammenhang mit Klimawandel gebraucht. Es müsste an sich viel öfter in Zusammenhang mit Inflation verwendet werden.
Denn dass der Euro zum Beispiel im Vergleich zum Franken sinkt und sinkt und sinkt, hat nicht mit Unheil zu tun, das plötzlich und unerwartet über die Euro-Zone hereingebrochen ist, sondern es ist allein menschengemacht.
Es sind Politiker wie das deutsche Regierungstrio Olaf Scholz, Robert Habeck und Christian Lindner, die die Inflation befeuern, wenn sie die Schuldenbremse des Grundgesetzes aushebeln, indem sie ein «Sondervermögen» nach dem anderen schaffen.
Deutschland wirkt nicht mehr disziplinfördernd, sondern inflationsfördernd auf die EU. Es sind Notenbanker wie die EZB-Chefin Christine Lagarde, die längst nicht mehr die Inflation, sondern die Rezession bekämpfen wollen und ihre sowieso kaum ausgeprägte Neigung zu einer strafferen Zinspolitik erfolgreich unterdrücken. Und es sind die Gewerkschaftsführer aller Länder, die im vermeintlichen Interesse ihrer Klientel Lohnsteigerungen von 10 Prozent und mehr fordern und damit das zum Schnelldrehen bringen, was sich Lohn-Preis-Spirale nennt.
Hinter alldem steckt ein menschengemachter Wirtschaftskrieg, den der russische Machthaber mit seinem Überfall auf die Ukraine provoziert und der sich inzwischen verselbständigt hat.
Die Schweiz wird vor diesem Hintergrund zum Fluchtpunkt: Geld in Franken anzulegen, lohnt sich derzeit. Ein Ende dieses Trends ist nicht in Sicht, jedenfalls nicht, solange die Menschen, die die Inflation machen, die gleichen bleiben.
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