Was ist er über Nacht geworden: der primo gentiluomo, der «Prinzgemahl» der Wahlsiegerin Giorgia Meloni, 45, der unsichtbare Herr Sauer-Merkel auf Italienisch oder Denis Thatcher, der brav das Damenprogramm absolviert hat?
Schuld war eine Banane, in die Giorgia heisshungrig im Fernsehstudio hineingebissen hatte, damals vor sieben Jahren, und die ihr geistesgegenwärtig in letzter Sekunde der Sendeleiter namens Andrea Giambruno entriss.
Beim Schlummertrunk begann eine Romanze, wie sie Giorgias mamma, eine Sizilianerin, zu Dutzenden schrieb, um sich und ihre zwei Mädchen über Wasser zu halten, nachdem sich der Papa, ein Sarde, wohlhabender Steuerberater, aus dem Staub gemacht hatte.
Das spätere Wunderkind der italienischen Politik war damals ein Jahr alt, und weil der verschwundene Vater als Salonkommunist galt, scheint schlüssig, dass sie von klein auf rechts nach Verlässlichkeit schaute.
Meloni und ihre Männer: Mit dem TV-Moderator Giambruno ist sie nun seit sieben Jahren zusammen. Er chauffiert ihre gemeinsame Tochter tagsüber zur Schule, ehe er abends ins Mediaset-Studio des padrone Berlusconi zur Arbeit fährt.
Der gutaussehende Latin Lover verdunkelt sein Privatleben vor den Medien. Unter Verdacht, er denke links.
Giorgia schärft ihre Argumente am Widerspruch des vier Jahre jüngeren Lebenspartners, der einen Dottore in Philosophie der Universität Cattolica vorweist, während sie nach dem Gymnasium Fremdsprachen studierte und als Barmaid wichtige Männer kennenlernte aus Politik und Showbizz im angesagten «Piper Club» in Rom. Sie arbeitete auch im Beruf, der zu allem führen kann: als Journalistin.
Mit 31 wurde sie unter Berlusconi die jüngste Ministerin (für Jugend und Sport), surfte im dauernden Transformismus der Rechten immer auf der richtigen Welle, zuletzt mit den Fratelli d’Italia (wo bleiben die Sorelle?).
Ihr eigener Lieblingssport, erlaubt sie sich im Fussballland Italien, sei Rugby. Das Spiel der harten Mannsbilder und Teamplayer.
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