«Nur ein toter Parkplatz ist ein guter Parkplatz.» Das sagt der Grüne Matthias Probst, der designierte Gemeinderatspräsident der Stadt Zürich.
Damit gehört er zur Mehrheit Zürichs, die im vergangenen Herbst den neuen Verkehrsrichtplan annahm und zum verkehrstechnischen Grundsatz (mehr Velos, weniger Autos) ein flammendes Ja in die Urne legte.
Entsprechend verschwinden seither die Parkplätze in Zürich im Dutzend – und fast im Wochenrhythmus. Doch nun regt sich ausgerechnet in der linken Wählerschaft Widerstand. Eine repräsentative Umfrage des Tages-Anzeigers hat ergeben, dass 56 Prozent der Zürcherinnen und Zürcher einen Abbau von Parkplätzen in der blauen Zone ablehnen – 40 Prozent der SP-Wähler, 57 Prozent der Grünliberalen und (wenig überraschend) 95 Prozent der SVP.
Damit entlarven sich auch die linken Parteien als scheinheilig in ihrer Verkehrspolitik. Zwar wollen sie Parkplätze abbauen, wenn es aber um die günstigen Parkplätze vor der eigenen Haustüre geht, vollziehen sie eine abrupte Kehrtwende. Simone Brander, die als offizielle SP-Kandidatin gute Chancen besitzt, am nächsten Sonntag in den Stadtrat gewählt zu werden, propagiert Zürich als «Velostadt» und sagt, dass sie selten Kritik wahrnehme, dass sich die SP zu sehr gegen die Autos stelle. Ausserdem habe mehr als die Hälfte der Stadtzürcher Haushalte gar kein Auto.
Ausgerechnet mit dieser Aussage outet sich Brander als Hüterin der linken Ideologie. Wenn nämlich fast die Hälfte der Stadtzürcher ein Auto besitzt, sollte man deren Bedürfnisse nicht einfach ausblenden.
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