Der türkische Bauer Izzet Kocak hat seinen Kühen eine VR-Brille verpasst. Statt der tristen und öden, wenig inspirierenden Stall-Landschaft, mit der sie im Winter konfrontiert sind, sehen sie eine virtuelle Umwelt, die sie an den Sommer erinnern sollen.
Die Verpflanzung ins luftige Metaverse soll die beiden Kühe, an denen der VR-Effekt getestet wird, in gute Stimmung versetzen und, so hofft der Bauer, sie anregen, mehr Milch zu produzieren. Denn auf der virtuellen Wiese seien die Kühe weniger gestresst als im Stall, in dem sie in den Wintermonaten eingesperrt sind, meint Kocak.
Die VR-Brillen wurden erstmals auf einer Farm in Moskau getestet, bevor sie in Anatolien in Kooperation mit Tierärzten kuhgerecht geformt wurden. IT-Spezialisten optimierten die Farbpalette in der Software, um sie besser an das einzigartige Sehvermögen der Tiere anzupassen. Kühe sind zwar nicht farbenblind, können aber weder Rot noch Grün sehen und nehmen nur matte Gelb- und Blautöne wahr.
Aber in der virtuellen Welt, die man ihnen auf die Nase bindet, würden sie die ihnen vertraute Wiese sehen, was ihnen emotionellen Auftrieb gebe, meint der Bauer. Denn, so ist er überzeugt, die Umweltbedingungen haben einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit der Kühe und damit auf die Qualität und die Menge der produzierten Milch. Deshalb habe er früher seinen 180 Tieren klassische Musik vorgespielt, um sie zu entspannen.
Jetzt tritt er mit seinen Kühen ins digitale Zeitalter ein. Die bisherigen Erfahrung mit den VR-Brillen sind rundweg positiv. Die beiden glücklichen Kühe haben die tägliche Milchproduktion von 22 auf 27 Liter erhöht.
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