Zürich wählt links. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Gleichzeitig sorgen am Tag vor dem Abstimmungs- und Wahl-Sonntag linksextreme Gruppierungen für wüste Szenen in der Innenstadt. Laut Stadtpolizei Zürich versammelten sich am Samstag gegen 14 Uhr mehrere Hundert Personen aus der linken Szene am Bahnhofplatz und rund tausend Personen vor dem Landesmuseum.
Die Polizei versuchte ein Zusammentreffen zwischen den linksautonomen Demonstranten und den Massnahmen-Gegnern, die sich beim Bellevue versammeln wollten, zu verhindern.
Immer wieder kam es im Verlauf des Nachmittags zu Ausschreitungen. Im Niederdorf stoppte die Polizei laut eigenen Angaben 31 «offensichtlich gewaltbereite Personen, die der rechtsextremen Szene oder den Massnahmen-Gegnern zugeordnet werden konnten».
Die weit grösseren Schäden richteten aber die Gegendemonstranten aus dem linken Lager an. In den Kreisen 4 und 5 versuchten die teilweise vermummten Demonstranten Polizeisperren zu durchbrechen. Die Polizei antwortete mit Gummischrot und Tränengas.
Der linke Aufmarsch unter dem Motto «Zürich nazifrei – rechten Aufmarsch verhindern» war unter anderem eine Reaktion auf eine Corona-Demonstration Mitte Januar in Bern. Damals hatten Rechtsradikale um die «Junge Tat» einen Umzug der Massnahmen-Gegner angeführt.
Linke Politikerinnen und Politiker lobten deshalb die Gegendemonstration in Zürich. Ronja Jansen, Präsidentin der Jungen SP, schrieb auf Twitter: «Heute waren wir mehrere Tausend in Zürich. Danke an alle Antifaschist*innen die heute ein starkes Zeichen gesetzt haben.» Und der Grüne Dominik Waser sagte, er sei «stolz auf diese Stadt».
Dem neutralen Beobachter verschlägt es die Sprache. Politikerinnen und Politiker loben kriegsähnliche Zustände. Kann das sein? Und dieser Herr Waser bewarb sich am Sonntag doch tatsächlich um einen Platz in der Zürcher Stadtregierung.
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