Kunstwerke waren immer wieder Ziel von Attacken. Die «Mona Lisa» im Louvre wurde schon mit Steinen und Tassen beworfen, weniger gut gesicherte Gemälde mit Messern zerschlitzt.
Meist waren die Täter psychisch Gestörte. Wie der 1988 als Dürer-Attentäter bekannt gewordene Deutsche, der über fünfzig Gemälde mit Säure verätzte.
Die Aktivisten dagegen, die sich neuerdings an berühmten Bildern festkleben, wollen damit ein Zeichen fürs Klima setzen.
Jüngst taten das zwei junge Frauen in London, die van Goghs «Sonnenblumen» obendrein mit Tomatensuppe besudelten.
Klimaschutz: AktivistInnen™ verwüsten Van Gogh-Gemälde in der National Gallery London und kleben sich an die Wand! pic.twitter.com/0SGUGUbRWU
— Hartes Geld (@Hartes_Geld) October 14, 2022
Im August suchten zwei Kleberinnen in Berlin Lucas Cranachs «Ruhe auf der Flucht nach Ägypten» heim. Ähnliche Aktionen wurden aus Dresden, Frankfurt und Melbourne gemeldet. Die Liste liesse sich verlängern.
Beschädigt wurden die Werke bisher nicht, allenfalls die Bilderrahmen. Aber das macht den Vandalismus nicht besser. Die Klimabewegten in den Museen mögen ihren Protest für kreativ halten, er ist aber bloss infantil – und kontraproduktiv.
Vorläufig erregen sie noch Aufmerksamkeit (die Meldungen in den Zeitungen werden bereits kleiner). Sympathien jedoch gewinnen sie damit ebenso wenig wie ihre gleichgesinnten Kollegen, die sich im Morgenverkehr auf den Strassen festkleben. Selbst bei jenen nicht, die ihr Anliegen teilen.
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