Botschafter sind von Berufs wegen Diplomaten, doch das bedeutet nicht, dass sie immer diplomatisch sind.
Wie Andrij Melnyk, Botschafter der Ukraine in Berlin.
Fast im Tagesrhythmus wirft er seinem Gastland Feigheit, Heuchelei, Versagen und Scheinheiligkeit vor. In normalen Zeiten hätte man längst auf der Abberufung eines solchen Diplomaten bestanden.
Die Zeiten sind aber nicht normal – und deshalb bleibt Melnyk im Amt, obwohl er vielen in Berlin auf die Nerven geht.
Dabei müssen sie die Schuld nur bei sich selbst suchen. Über viele Monate hinweg hat der Westen die Ukraine unverbrüchlicher Nibelungentreue versichert: Macht nur, wir stehen an eurer Seite.
Jetzt, da es ernst wird, gelten diese Zusagen nicht mehr. Gottlob, den niemand will für die Ukraine in einem nuklearen Feuerball verdampfen.
Kiew aber fordert immer schriller die Einlösung der Versprechen ein, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.
Die Saat geht auf, die der Westen gesät hat: Er hat die Wahl. Einen «Freund» ans Messer liefern oder selbst untergehen.
Die Kommentare auf weltwoche.ch dienen als Diskussionsplattform und sollen den offenen Meinungsaustausch unter den Lesern ermöglichen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in allen Kommentarspalten fair und sachlich debattiert wird. Scharfe, sachbezogene Kritik am Inhalt des Artikels oder wo angebracht an Beiträgen anderer Forumsteilnehmer ist erwünscht, solange sie höflich vorgetragen wird. Persönlichkeitsverletzende und diskriminierende Äusserungen hingegen verstossen gegen unsere Richtlinien. Sie werden ebenso gelöscht wie Kommentare, die eine sexistische, beleidigende oder anstössige Ausdrucksweise verwenden. Beiträge kommerzieller Natur werden nicht freigegeben. Zu verzichten ist grundsätzlich auch auf Kommentarserien (zwei oder mehrere Kommentare hintereinander um die Zeichenbeschränkung zu umgehen), wobei die Online-Redaktion mit Augenmass Ausnahmen zulassen kann.
Die Kommentarspalten sind artikelbezogen, die thematische Ausrichtung ist damit vorgegeben. Wir bitten Sie deshalb auf Beiträge zu verzichten, die nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben.
Das Nutzen der Kommentarfunktion bedeutet ein Einverständnis mit unseren Richtlinien.
Unzulässig sind Wortmeldungen, die
Als Medium, das der freien Meinungsäusserung verpflichtet ist, handhabt die Weltwoche Verlags AG die Veröffentlichung von Kommentaren liberal. Die Online-Redaktion behält sich jedoch vor, Kommentare nach eigenem Gutdünken und ohne Angabe von Gründen nicht freizugeben. Es besteht grundsätzlich kein Recht darauf, dass ein Kommentar veröffentlich wird. Weiter behält sich die Redaktion das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen.