Der Iran ist zwar neuerdings im höchsten Gremium der UN vertreten, das Frauenrechte fördern und sich um die Gleichstellung der Geschlechter kümmern soll. Und doch: Weibliche Sportfans wurden vor einigen Tagen aus einem Fussballstadion in der nordöstlichen Stadt Maschhad verbannt, die vor allem als Pilgerort bekannt ist. Ihr «Vergehen»: Sie hatten sich einen Match ansehen wollen, in dem sich ihre Elf für die WM in Katar qualifizieren wollte. Laut Medienberichten hatten sich neben 10.000 Männern auch 2000 Frauen Tickets besorgt.
Dass die weiblichen Fans ausgesperrt wurden, ist für Ahmad Alamolhoda, den Verantwortlichen für die Freitagsgebete in Maschhad, nur natürlich. Er sei immer schon gegen die Anwesenheit von Frauen bei Sportveranstaltungen für Männer gewesen. Deren Präsenz bezeichnet er als «vulgär». Alamolhoda war von Ayatollah Ali Chamenei ernannt worden, dem politischen und religiösen Führer des Landes, der auch Staatsoberhaupt ist.
Nach dem Spiel gegen den Libanon, das die iranische Mannschaft mit 2:0 gewann, protestierten Frauen gegen die Aussperrung an den Ausgängen des Stadions. Gegen die Abgewiesenen wurde auch Pfefferspray eingesetzt.
Jetzt ist der Weltfussballverband Fifa gefordert. Er verlangt von Teheran zwar seit langem die Zusicherung, dass Frauen zu den Qualifikationsspielen für die Fussballweltmeisterschaft 2022 zugelassen werden. Offenbar hat man sich in Teheran von dieser Forderung aber nicht sonderlich beeindrucken lassen.
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