Die Sonntagszeitung bietet Jacqueline Badran die Plattform einer regelmässigen Kolumne mit dem Titel «Korrigendum». Darin sitzt die rabiate SP-Nationalrätin in der Pose einer übergeordneten Schiedsrichterin über politische Ansichten zu Gericht, die ihr nicht passen.
Ihr Befund mündet regelmässig im Appell an die Medienschaffenden, sie sollten missliebige, also nichtlinke Ansichten schon gar nicht veröffentlichen. Am letzten Sonntag rief sie einmal mehr nach Zensur und Meinungsunterdrückung: «Die Medien sollten dafür nie und nimmer eine Plattform bieten.»
Gemeint ist der Widerstand der angeblich «Ultra-Rechten» – im Kanton Zürich laut NZZ-Umfrage 54 Prozent –, die sich in absoluter Form gegen das Gendern aussprechen. Doch laut Jacqueline Badran verdient der Protest gegen den «Gender-Tag» in Stäfa keinerlei Aufmerksamkeit.
Ihr ist es recht, wenn an der Volksschule irgendwelche Sozialberufler oder LGBT-Polit-Lobbyisten die Geschlechterfrage nicht wissenschaftlich, sondern ideologisch behandeln. Sie findet, es dürfe nicht protestiert werden, wenn die zwei Geschlechter weiblich und männlich nicht zur biologischen Tatsache, sondern zum gesellschaftlichen Konstrukt erklärt werden.
«Die Schulen tun gut daran, sich mit den Jugendlichen über Geschlechterrollen und Sexualität Gedanken zu machen», findet Jacqueline Badran. Sie hat gut reden, denn die Folgen solcher «Gender-Tage» betreffen nicht ihren eigenen Nachwuchs.
Darum sei an dieser Stelle die Interessenbindung der kommentierenden Weltwoche-Journalisten bekanntgegeben: Sie haben im Durchschnitt zwischen zwei und drei Kinder. Auch unser Chefredaktor hat allen Grund, solche «Gender-Tage» kritisch zu begleiten. Drei seiner Kinder sind im Schulalter, eines ist im Vorschulalter.
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