Die Gender-Diskussion treibt kuriose Blüten. Pünktlich zum 6. Dezember werden im linken politischen Lager Stimmen laut, dass der Samichlaus ab sofort ein weibliches Gesicht erhalten solle.
Schliesslich sei es in Zeiten der politischen Korrektheit und der Gleichstellung der Geschlechter nicht mehr tragbar, dass beispielsweise die St.-Nikolaus-Gesellschaft der Stadt Zürich Frauen als Chläuse und Schmutzli statutarisch abweist. Das gehe auf keine Kuh- (bzw. Esel-)Haut.
Ironie des Schicksals: Der Präsident der Zürcher Chläuse ist eine Präsidentin (Karin Diefenbacher). Sie sagt: «Der Samichlaus ist und bleibt männlich, basta.»
Glücklicherweise ist Diefenbacher eine Frau mit Grundsätzen. Denn die Gleichstellung kann bei traditionellen Kirchenfesten nicht funktionieren. Oder wollen wir uns vorstellen, dass das (per Definition und Sprache eigentlich sächliche) Christkind plötzlich als männliches Wesen daherkommt? Oder dass die heilige Maria beim Krippenspiel von einem Mann interpretiert wird?
Vermutlich ist dann bald auch der altbewährte Osterhase ein Fall für die ewigen Jagdgründe der Kinderfantasien.
Gemäss einer Intervention des Tierschutzverbands muss er künftig von einer Englischen Bulldogge gespielt werden. Die sei belastbarer und weniger scheu als der gemeine europäische Feldhase.
Die Kommentare auf weltwoche.ch dienen als Diskussionsplattform und sollen den offenen Meinungsaustausch unter den Lesern ermöglichen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in allen Kommentarspalten fair und sachlich debattiert wird. Scharfe, sachbezogene Kritik am Inhalt des Artikels oder wo angebracht an Beiträgen anderer Forumsteilnehmer ist erwünscht, solange sie höflich vorgetragen wird. Persönlichkeitsverletzende und diskriminierende Äusserungen hingegen verstossen gegen unsere Richtlinien. Sie werden ebenso gelöscht wie Kommentare, die eine sexistische, beleidigende oder anstössige Ausdrucksweise verwenden. Beiträge kommerzieller Natur werden nicht freigegeben. Zu verzichten ist grundsätzlich auch auf Kommentarserien (zwei oder mehrere Kommentare hintereinander um die Zeichenbeschränkung zu umgehen), wobei die Online-Redaktion mit Augenmass Ausnahmen zulassen kann.
Die Kommentarspalten sind artikelbezogen, die thematische Ausrichtung ist damit vorgegeben. Wir bitten Sie deshalb auf Beiträge zu verzichten, die nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben.
Das Nutzen der Kommentarfunktion bedeutet ein Einverständnis mit unseren Richtlinien.
Unzulässig sind Wortmeldungen, die
Als Medium, das der freien Meinungsäusserung verpflichtet ist, handhabt die Weltwoche Verlags AG die Veröffentlichung von Kommentaren liberal. Die Online-Redaktion behält sich jedoch vor, Kommentare nach eigenem Gutdünken und ohne Angabe von Gründen nicht freizugeben. Es besteht grundsätzlich kein Recht darauf, dass ein Kommentar veröffentlich wird. Weiter behält sich die Redaktion das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen.