Morgen findet der Internationale Frauentag statt. Vor allem in sozialistischen Ländern ist dies ein wichtiger Feier- und Gedenktag. Aus diesem Grund trugen die Frauen ihr Anliegen in einer unbewilligten Demonstration auf die Zürcher Strasse. Unter anderem platzierte die Revolutionäre Jugend Zürich an der Ecke Stauffacher-/Langstrasse an einem Baugerüst ein Transparent mit dem Slogan «Frauekampf isch Klassekampf». Das Stück Soff war mit dem Hammer-und-Sichel-Zeichen versehen, dem wohl bekanntesten Symbol des Kommunismus.
Der Beobachter reibt sich verwundert die Augen. Wie ist eine solche Botschaft möglich, wenn kurz zuvor Zehntausende von Menschen gegen den Krieg in der Ukraine und den russischen Präsidenten Putin auf die Strasse gegangen sind?
Selbst der sonst für solche Anliegen sehr empfängliche Tages-Anzeiger findet deutliche Worte und schreibt von «einem beschämenden Auftritt» – und stellt die Fragen: «Was hat der verbale Angriff auf die Polizei (‹Für die Faschisten steht ihr da, Marionetten, hahaha›) mit der Forderung ‹Gleichstellung ist nicht verhandelbar› zu tun? Und warum eigentlich sind zahlreiche Reihen des Demonstrationszuges von Frauen besetzt, die mit allen Insignien des Strassenkampfes ausgerüstet sind, wenn ‹gegen Ökozid und Feminizid› protestiert werden soll?»
Antworten sucht man vergebens – weil es keine gibt. Nur etwas steht fest: Mit dieser Demonstration haben sich die Klassenkämpferinnen selber am meisten geschadet.
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