Schöner sterben mit der neuen Ampel-Koalition.
Als erstes feministisches Projekt soll das Werbeverbot für Abtreibung nach Paragraph 219a Strafgesetzbuch fallen. Damit ist der Weg frei, dass für die Tötung Ungeborener wie für eine Brustvergrösserung oder einen Fruchtjoghurt öffentlich geworben werden darf.
Fällt der Paragraph 219a, legitimiert der Staat also faktisch die Werbung für eine Straftat, die nur unter bestimmten Bedingungen straffrei ist. Würde man auch der Zunft der Steuerberater erlauben, offen für die Durchführung einer Steuerhinterziehung zu werben?
Bei den Grün*innen freut sich Ricarda Lang, frauenpolitische Sprecherin mit Parteivorsitz-Ambitionen, der Fall des Werbeverbotes sei ihr «bestes Geburtstagsgeschenk». Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, am eigenen Geburtstag abzufeiern, dass andere nie geboren werden, weil man ihre Tötung gerade zu einer medizinischen Dienstleistung erklärt.
Aber dennoch: Glückwunsch, Ricarda! Prösterchen!
In der ARD-«Tagesschau» bedient derweil eine Kommentatorin den feministischen Mythos, es gäbe in Deutschland ein «Versorgungsproblem» im Zugang zu Abtreibung, das Dramatik-Level muss konstant befeuert werden. Real finden jährlich gut 100.000 Frauen den Weg zur kassenfinanzierten Abtreibung, nachdem sie vorher in steuerfinanzierten Beratungsstellen informiert wurden. Zugangsprobleme haben also vor allem die Bewohnerinnen des ARD-Paralleluniversums zur Realität.
Weitere Pläne sehen als logische Konsequenz vor, dass alle Medizinstudenten obligatorisch das Töten im Mutterbauch lernen. Wer sich dann zukünftig aus Gewissensgründen als Arzt weigert, wird bald weder Examen noch Job bekommen.
Tötung wird Heilung. Das hätte George Orwell in seinem Neusprech nicht schöner formulieren können.
Gut, den hippokratischen Eid müsste man dann umformulieren. Wo gehobelt wird, fallen eben Späne – oder Kinderleben!
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