Mit dem absehbaren Ende der Pandemie beginnt nun die Phase der Aufarbeitung. Der Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbands, FDP-Alt-Nationalrat Hans-Ulrich Bigler und Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer machen den Anfang.
Bei einem gemeinsamen Interview mit der NZZ haben sie das Krisenmanagement von Gesundheitsminister Alain Berset (SP) schonungslos auseinandergenommen.
Ein zentraler Vorwurf des Duos lautet: Berset sei bei der Krisenbewältigung als Alleinherrscher aufgetreten. Zu Beginn der Pandemie sei man mit anderen Bundesräten in Kontakt gestanden. Nach der zweiten Welle habe sich das Gefüge verschoben. Der Einzige, der von da an das Sagen hatte, sei Berset gewesen, monierte etwa Platzer.
Das Departement Berset habe dann auch damit angefangen, den anderen Bundesräten erst kurz vor der Bundesratssitzung die Unterlagen zuzustellen. Berset habe zudem gewisse Medien wie den Blick für seine Krisenkommunikation eingespannt, kritisiert Bigler.
Die beiden bestätigen damit, was besonders die Weltwoche seit Beginn der Corona-Krise im Frühjahr stets kritisiert hat: die diktatorischen Allüren Alain Bersets.
Man muss allerdings auch die Frage aufwerfen: Wo waren eigentlich die anderen Bundesräte? Warum haben sie Berset nicht gestoppt, als dieser, getrieben von alltagsfernen Wissenschaftlern, die 2-G-Regel in der Schweiz einführte und einen Drittel der Schweizer Bürger vom gesellschaftlichen Leben ausschloss?
Genau um solche Fragen zu klären, braucht es jetzt eine parlamentarische Untersuchungskommission, die, mit weitgehenden Kompetenzen ausgestattet, in die Dunkelkammer Corona-Krisenbewältigung zündet.
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